didacta 2019

Im Rahmen der didacta Bildungsmesse vom 19. bis 23.02.2019 in Köln veranstaltet der Montessori Dachverband Deutschland e.V. neben seiner Sonderschau einen Fachtag am 22.02.2019 mit Thema „Montessori: Das Kind im Zentrum“. Wir freuen uns, als hochkarätige Referentinnen Prof. Anne Sliwka, Renée Classen und Sonja Student gewonnen zu haben.
Weitere Informationen und die Anmeldung gibt es hier:

http://www.montessori-deutschland.de/fachtag-2019.html

Die Referentinnen gehen auf verschiedene wichtige Aspekte der Orientierung am Kind ein:

Deep Learning und Universal Design for Learning: das individuelle Kind im Mittelpunkt des Bildungsprozesses (Prof. Anne Sliwka, Institut für Bildungswissenschaft, Uni Heidelberg)

Im Kontext von Digitalisierung und Inklusion verändern sich die Rahmenbedingungen schulischen Lernens derzeit stark. Das Wissensmonopol der Lehrkraft ist nach der digitalen Revolution weggebrochen und die Diversität der Lernenden wird durch das Gebot der Inklusion zu einem Gestaltungsauftrag für Schule und Unterricht. Auf diese veränderte Lernwelt reagieren zwei pädagogische Ansätze, die im Vortrag vorgestellt werden sollen:

Das deep bzw. deeper learning ist als Reaktion auf die digitalisierte Gesellschaft entstanden. Es verknüpft instruktive und ko-konstruktive Lehr-Lernprozesse und gibt Kindern und Jugendlichen durch das Prinzip von „voice & choice“ neue Handlungs- und Entscheidungsspielräume in ihren Lernprozessen.
„Universal Design for Learning“ beschreibt einen Ansatz der inklusiven Unterrichtsplanung der von vorne herein alle Diversitätsfacetten im Kreis der Lernenden mitdenkt und zum Planungsprinzip erklärt.

In der Verbindung der beiden Ansätze wird eine Pädagogik für das 21. Jahrhundert erkennbar. Diese soll im Vortrag anhand von konkreten Beispielen aus Schulen in unterschiedlichen Ländern der Welt lebendig werden.

Maria Montessoris Pädagogik – eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen des Menschen von 0 bis 18 Jahren (Renée Classen, Montessori-Dozentin 6-12 Jahre)

Dr. Montessori hat die Entwicklung des Kindes zum jungen Erwachsenen gegen Ende ihres Schaffen in zwei eindrücklichen Bildern dargestellt. Jede dieser Entwicklungsstufen hat ihre eigenen Charakteristika und Bedürfnisse; jede Stufe baut auf den vorherigen auf und Kinder brauchen jeweils eine auf sie abgestimmte Umgebung, um sich optimal entwickeln zu können.

Anhand von Bildern, Beispielen aus der Praxis und Zitaten von Dr. Montessori wird dargestellt, wie wir die Kinder und Jugendlichen unterstützen können – und müssen –, damit sie sich zu selbstbewussten, verantwortungsvollen und selbstbestimmten Mitgliedern unserer Welt entwickeln können.

Kindorientierung und Kinderrechte (Sonja Student, Vorsitzende von Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie)

In der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 werden die Menschenrechte für Kinder und Jugendliche von 0-18 Jahre festgelegt. Mit der Ratifizierung 1992 hat sich Deutschland verpflichtet, die besonderen Rechte von Menschen in Entwicklung nicht nur bekannt zu machen, sondern auch umzusetzen.

Doch längst ist die Bedeutung dieses umfassendsten Menschenrechtsdokuments nicht im Alltag unserer Bildungseinrichtungen angekommen. Dabei sind seine Grundprinzipien Kindeswohl oder „best interest of the child“, Schutz, Gleichheit/Nicht-Diskriminierung, Förderung und Partizipation seit Langem Kern einer subjektorientierten Pädagogik. Mit dem Schritt von „impliziten“ zu „expliziten“ Kinderrechten können Reformschulen eine wichtige Rolle spielen, die Kinderrechte bewusst als Bezugspunkt für Schulentwicklung zu entwickeln. Vorgestellt werden Beispiele aus der Praxis von Kinderrechteschulen und hilfreiche Materialien.

Flyer Didacta Montessori-Sonderschau

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